Sonntag, 26. November 2017

Sonntagstalk und Weihnachtskleid-Sew-Along-Update

Update zum Weihnachtskleid-Sew Along


Heute ist das zweite Treffen für das gemeinsame Weihnachtskleid-Nähen vom MeMadeMittwoch-Blog. Ich bin ja schon gespannt, wie sich die anderen Mädels so entschieden haben!



Meine Entscheidung steht auch, ich habe mich für das Burda-Kleid entschieden. Der Hauptgrund für die Entscheidung war tatsächlich, dass ich für das Kleid ausreichend Stoff da habe. Mein Herz schlägt eigentlich ein bisschen mehr für das Cashmerette-Kleid, aber ich wollte nicht extra dafür Stoff kaufen gehen.

Entschieden habe ich mich für einen Bordaux-farbenen Jacquard-Stoff mit strukturierten Blütenranken. Der Stoff ist leicht dehnbar, was vermutlich ganz praktisch sein wird. Das Schnittmuster habe ich auch schon ausgeschnitten. Da das Schnittmuster als separater Schnitt in der Burda enthalten war (und zusätzlich noch einmal auf den Bögen in der Mitte), habe ich ausnahmsweise mal direkt ausgeschnitten und nicht abgezeichnet.



Besorgen muss ich nun noch einen passenden Nahtreißer und eine Perlenborte. Oder sollte ich einfach selbst Perlen aufnähen? Aus meiner aktiven Perlenbastelzeit habe ich noch ziemlich viele Vorräte. Was meint Ihr, Perlen oder Swarowski-Steine? So schwer kann das ja eigentlich nicht sein und so abends vor dem Fernseher?

Und dann noch ein paar Fragen, bei denen Ihr mir gern helfen dürft:

  1. Ich hätte lieber kurze als lange Ärmel. kann ich die bestehenden Ärmel dann einfach kürzen oder haben kurze Ärmel eine etwas andere Form oben?
  2. Für den Nahtreißer: Sollte ich den Stoff, da wo der Reißverschluss reinkommt, etwas verstärken, damit er sich nicht verzieht beim RV einnähen?
  3. Und dann noch: ich habe eine breite Hüfte und viel Po. Macht es da Sinn, sowohl das Rockteil breiter zu machen als auch in der rückwärtigen Mitte mehr Länge zu geben (so wie es in meinem schlauen Burda-Büchlein steht?)


Swarowski-Steine oder Perlen?

Ich werde auf jeden Fall einmal probenähen. Ich habe dafür leider nur einen Jersey, das passt also nicht so ganz, aber ich hoffe doch, wenigstens so in etwa erkennen zu können, ob der Schnitt ok ist. Und ich kann schon mal üben, die Schnittteile zusammen zu nähen.

Und was gibt es sonst noch?


Wer mir auf Instagram folgt, hat ja schon gesehen, dass mein Weihnachtskalender von Stoff'n'Schnitt angekommen ist. Ich kann es kaum noch erwarten, ihn endlich auszupacken.



Und dann habe ich mir endlich mal wieder eine Nautistore-Bestellung gegönnt. Ich liebe diese Stoffe einfach. Die Stoffe sind einfach so schön! Dazu habe ich dann gleich noch den Trööje bestellt, ein figurbetonter Hoodie, mit interessanten Teilungen.



Mittwoch, 22. November 2017

Cardigan Minna von Fadenkäfer

Schon lange hatte ich eine lange kuschelige Strickjacke auf dem Plan. Als Schnittmuster habe ich mir die Minna von Fadenkäfer ausgesucht, der Schnitt ist in lang und in kurz nähbar. Und ich freu mich, dass ich das nun endlich geschafft habe. Die Strickjacke trägt sich wunderbar, leicht und trotzdem kuschelig warm, genau das richtig für dieses eklige Herbstwetter.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer


Stoffauswahl


Im Oktober auf dem Stoffmarkt in Potsdam habe ich einen schönen Strick in Weinrot gefunden, der durch das erste Waschen sogar noch kuscheliger wurde. Ich fürchte, der Stoff tendiert etwas zum ausleiern, deshalb wäre wohl Nahtband an den entscheidenden Stellen ganz clever gewesen. Nun ja, nächstes Mal!

Eigentlich ließ sich der Stoff auch ganz gut nähen, nur beim Saum kam meine Maschine mit 4 Lagen Strick nicht mehr so gut zurecht, der Stoff ließ sich nur mit viel Unterstützung transportieren. Das sieht man auch am Saum etwas. Ich habe den Saum mit einem Zickzackstich angenäht, hier wellt sich der Stoff nun etwas, und auch Bügeln hat da nicht wirklich geholfen.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer

Passform und Schnitt


Mein Schnitt habe ich wie üblich eine Größe an der Hüfte dazu gegeben und die Ärmel um 2 cm gekürzt. Passt perfekt so! Das war der erste Schnitt bei dem ich gemerkt habe, dass ich diese Änderungen ohne viel nachdenken vornehmen kann. So haben auch die Ärmel die richtige Länge und sind nicht etwa zu kurz.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer

Nähen mit der Babylock


Ich habe ja vor 3 Wochen berichtet, dass ich mir eine Overlock zugelegt habe. Bei meinem Knotenshirt hatte ich mich noch nicht so ganz getraut, auch die Rundungen damit zu nähen. Das habe ich hier nun gewagt und es ist wirklich schon ganz gut geworden. Ich muss noch ein bisschen mehr darauf achten, den Stoff wirklich dicht am Messer zu führen, so dass keine Schlaufen überstehen, aber es wird! Insbesondere auf den geraden Strecken sehen die Nähte wirklich perfekt aus. Die Taschen hatte ich noch wie im Schnittmuster vorgegeben mit einem Geradstich angenäht und vorher mit der Nähmaschine versäubert - den Unterschied sieht man deutlich.

Grundsätzlich lief das Nähen ohne Probleme. Ich hatte bisher creme-farbenes Garn eingefädelt und fand nun graues (und in der linken Nadel rotes Garn) passender und habe daher alles neu eingefädelt. Das ging total einfach und war superschnell erledigt. Vor einem Neueinfädeln muss ich also hier wirklich keine Angst haben.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer

Fazit:

Schnitt: Minna von Fadenkäfer in der langen Version

Stoff: Strickstoff vom Stoffmarkt ca. 2 Meter

Anpassungen: Ärmel gekürzt, ab Hüfte eine Größe hinzu gegeben. Beim nächsten Mal: Nahtband verwenden für Taschen und Schultern. Kragen ggf. quer zum Fadenlauf.

Fazit: eine schöne kuschelige Jacke, die schnell genäht ist. Der Schnitt passt perfekt.

gezeigt wie immer beim Me Made Mittwoch


Sonntag, 19. November 2017

Weihnachtskleid Sew along 2017- Erster Teil

Heute ist endlich der Post an der Reihe, dem ich schon eine ganze Weile entgegen fiebere. Und aufgeregt bin ich auch, ich will nämlich dieses Jahr beim Weihnachtskleid Sew Along von Me Made Mittwoch mitmachen. Katharina/sewing addicted, Nina/Kleidermanie und  Claudia/bunte kleider sind unsere Hosts.



Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich mit dem Nähen gerade erst begonnen und haben staunend verfolgt, was andere Nähbloggerinnen so fabrizieren und vor allem, wie toll sie uns teilhaben lassen an ihren Näherlebnissen. Da wurden gemeinsam Schnitt und Stoffe ausgewählt, Stoff geschnitten, erste Anproben diskutiert und am Ende haben wir alle wunderschöne festliche Kleider bewundern können. Da wäre ich so gern ein Teil von und ich hoffe ganz doll, dass mir das wohl gelingen wird.

Heute im ersten Teil geht es erst einmal um den Rückblick und die Ideenfindung.

Die weiteren Termine sind:
  • 26.11.2017 Ich habe mich entschieden und sogar bereits Stoff
  • 10.12.2017 Wir sind neugierig und uns interessiert euer Zwischenstand
  • 23.12.2017 Das große Finale!

Mit einem Rückblick kann ich ja nicht so recht dienen, da dies meine erste Teilnahme ist.

Also gleich ab in die Ideen. Für Weihnachten brauche ich eigentlich mindestens 2 Kleider. Einmal ein Abendkleid für die Weihnachtsfeier in der Firma und einmal ein etwas einfacheres aber trotzdem festliches Kleid für Heilig Abend in Familie. Das Abendkleid überlasse ich auch dieses Jahr (noch?) lieber den Profis, aber das Heilig Abend-Kleid möchte ich mir gern nähen.

Tatsächlich habe ich 3 verschiedene Kleider in der näheren Auswahl:

Das erste Kleid wäre das Upton Dress von Cashmerette Patterns. Hier gefällt mir vor allem die Variante mit den vielen Falten gut. Es gäbe auch noch eine Ärmelergänzung. UND: es gab einen ausführlichen Sew along, der würde mir sicherlich helfen. Das Kleid wird nämlich mit "Lining" genäht und da hätte ich gern ein paar genauere Erklärungen zu.

Upton Dress von Cashmerette Patterns


Das zweite Kleid ist das inzwischen schon häufig gesehene Kleid 109 aus der Septemberausgabe der Burda. Ihr wisst schon, das Etuikleid mit den sich überkreuzenden Streifen vor der Taille. Auch hier gibt es eine ausführliche Nähanleitung, sollte also auch machbar sein.

Kleid 109 aus Burda Sept 2017


Für beide Kleider hätte ich einen leicht dehnbaren strukturierten Jaqcard in weinrot in ausreichender Menge da.

Und dann habe ich noch in der Ausgabe 4/2017 der Zeitschrift "Meine Nähmode" gleich auf Seite 1 ein hübsches Kleid in Wickeloptik gesehen. Das ruft eher nach einem leichten Stoff und ich fürchte, die geforderten 2,6 Meter habe ich nicht vorrätig. Aber ich schau noch mal durch, in einem tollen Modal kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Modell 1 aus Meine Nähmode 4/2017


Helft mir, was denkt Ihr? Welches Kleid gefällt Euch? Und kann ich wohl das Cashmerette Kleid auch mit einem leicht dehnbaren Stoff nähen - dann ohne Nahtreißer oder trotzdem mit?

Und nun hüpfe ich zur Me Made Mittwoch-Seite und werde wohl den Rest des Tages mit dem Stöbern auf hoffentlich vielen Blogs verbringen. Kommt Ihr mit?



Sonntag, 12. November 2017

The Wardrobe Architect - Teil II: Was macht meinen Stil aus

Heute geht es weiter mit den Gedanken zu meiner Garderobe (hier geht es zum ersten Teil).

Mein Kleiderschrank ist aufgeräumt, jedes Stück in die Hand genommen und entschieden, ob es bleiben darf. 10 Hosen mussten gehen, so etwa 30 Kleiderbügel wurden leer und tütenweise Socken wurden entsorgt. Und ich habe immer noch viel - aber es fühlt sich besser an.

Als wird es Zeit für einen nächsten Schritt.



Ich hangel' mich ja durch die einzelnen Wochen der Wardrobe Architect-Reihe von Colette. Heute steht das Thema an "Making Style more personal". Dabei geht es um die Frage, was Individualität eigentlich ist und durch was die eigene Individualität beeinflusst wird. Colette stellt dazu einige Fragen, von ich die für mich relevanten beantworten möchte:

History

Wie hat meine eigene Geschichte die Art, mich zu kleiden beeinflusst? Wann hat sich mein Stil entwickelt und hat sich mein Stil in den letzten Jahren geändert?

Ich stamme aus einem eher bürgerlichen, etwas konservativem Elternhaus. Meine Eltern haben mich immer verwöhnt und auch als "Ossikind" hatte ich eigentlich alles, was ich mir gewünscht habe. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich immer gute Kleidung, aber den neuesten Trends bin ich nie so recht gefolgt. Zu meiner Schulzeit war zum Beispiel bauchfrei sehr "in" - allerdings nicht bei mir. Und als ich dann endlich auch mal eine farbige Karottenjeans hatte, war ich glücklich. Dabei war die fast schon wieder out.

Später dann, als ich allein für meine Kleidung gesorgt habe, habe ich mich immer eher unsicher gefühlt. Ich glaube, ich lerne erst jetzt so langsam, was mir eigentlich steht und was nicht. Und vor allem auch, was ich mag und worin ich mich gut fühle.

Philosophy


Wie haben meine Philosophie (ich bin mir nicht sicher, ob ich das hier so 1:1 übersetzen sollte), meine Spiritualität oder meine Religion mein Gefühl für Ästhetik und meine Kaufgewohnheiten beeinflusst. 

Die Frage finde ich schwierig. Ich bin nicht religiös oder gläubig. Kleidervorschriften in diesem Sinne kenne ich also nicht. Aber bestimmte Regeln und Grenzen existieren dennoch. So würde ich z.B. Flipflops nie als Schuhe bezeichnen, mit denen ich durch die Stadt laufen würde. Für den Strand oder für's Freibad - fertig. Genauso wenig würde ich in Jogging-Hosen auch nur den Supermarkt nebenan besuchen. Da ist sie wohl wieder, die eher konservative Erziehung.

Activities


Wie beeinflussen meine täglichen Aktivitäten meine Kleiderwahl?

Sehr, würde ich sagen. In meinem Job gab es vor allem zu Beginn meiner Karriere sehr strenge Kleidervorschriften: Kostüm oder Hosenanzug, idealerweise maßgeschneidert, darunter Bluse oder dezentes, hochwertiges Shirt. Dazu geschlossene Schuhe mit Absatz und dezenter Schmuck. Also wie in einer Bank.

Das hat zum einen zu einem eher langweiligen Bürooutfit geführt - meistens trug ich Hosenanzüge von Dolzer. Und zum anderen hieß und heißt das aber auch, dass ich quasi eine zweite Garderobe für privat benötige, dann in meiner Freizeit mag ich natürlich nicht im Bürooutfit herumlaufen.

Zum Glück hat sich das in den letzten Jahren ein wenig gelockert. Jeans und Sneaker kämen im Büro immer noch nicht in Frage, aber eine Stoffhose oder ein Rock mit einfarbigem Shirt und Strickjacke gehen inzwischen ganz gut. Und mit Tüchern und nicht zu buntem Schmuck kommt Farbe rein.
Das führt aber auch dazu, dass ich mehr Kleider und Röcke trage und merke, dass ich mich darin wohl fühle und gern mehr davon hätte.

In der Freizeit bin ich eher in Jeans und T-Shirt unterwegs. Aber davon möchte ich eigentlich auch ein bisschen weg und auch in der Freizeit mehr Kleider tragen.

Location

Beeinflusst mein Wohnort meine Art, mich zu kleiden? Spielt das Klima eine Rolle?

Ja klar, aber das ist im deutschsprachigen Raum ja normal. Man braucht eine leichte Sommergarderobe und warme Wintersachen.

Im Sommer mag ich fließende Stoffe aus Viskose und ähnlichem, wobei es im Büro aufgrund der Klimanlage trotzdem gern langärmelig sein darf. Im Winter mag ich gern den Lagenlook mit Strickjacke. Und ich liebe Stiefel!

Ansonsten lebe ich in Berlin. Hier gilt ja Leben und Leben lassen, keiner schaut mehr hin, wenn sich jemand auffällig kleidet - nicht, dass ich auffällig kleiden würde, aber ich mag den Gedanken zumindest.

Body

Wie beeinflusst mein Körper meine Kleiderwahl? Welche Kleidung lässt mich gut fühlen? Welche Kleider lassen mich unkomfortabel fühlen?

Eigentlich komme ich ganz gut mit mir klar. Ich kenne meine Schokoladenseiten (ich mag meinen Oberkörper und meine Taille. Und meine Füße ;-) ) und weiß, dass meine Hüften und mein Hintern etwas zu ausdehnend sind. Und ich bin etwas kurz geraten. Aber Probleme habe ich damit eigentlich nicht.

Trotzdem bin ich nicht immer sicher, was mir eigentlich steht. Ich glaube, ich tendiere dazu, zu weit zu tragen und könnte gern mal engere Sachen anziehen? Andererseits habe ich aber auch echt Probleme, im Laden Kleidung zu finden, die wirklich passt. Gerade Hose sind ein Drama. Passt es an der Taille (und in der Länge), komme ich mich mit dem Hintern nicht rein. Bekomme ich die Hose über die Hüfte, dann ist der Bund viel zu weit.


Was sagt mir das jetzt alles?


Ich kleide mich eher konservativ, vorsichtig. Ich mag es aber auch feminin. Ich glaube, da kann ich mutiger werden, mich auch mal in engere Sachen trauen. Und ich hoffe, dass ich lernen kann, Kleidung so anzupassen, dass sie meinem Körper gut passt. Was Oberteile angeht, bin ich da definitiv schon auf dem richtigen Weg. Aber es gibt ja noch mehr. Ein Schnittmuster für perfekt passende Hose wäre ein Traum!

Wohin wird die Reise gehen?


Mittwoch, 8. November 2017

Knotenshirt aus Burda 11/2017

Sollte ich tatsächlich regelmäßig Leser haben, wissen die ja zumindest, dass ich mir für den Herbst vorgenommen habe, pro Monat mindestens einen Burda-Schnitt zu nähen. Ich erhoffe mir mit der Steigerung des Schwierigkeitsgrads, ordentlich dabei zu lernen. Letzte Woche war es dann für den Oktober so weit. Ich habe mir aus der letzten Burda 11/2017 das Knotenshirt Nr. 109 ausgesucht.

Dabei handelt es sich um ein eher locker geschnittenes Shirt mit einem Wasserfallausschnitt und als Clou einen seitlichen Knoten am Halsausschnitt.


Der Stoff


Laut Beschreibung sollte man einen weich fließenden, dehnbaren Stoff nehmen. Auf dem Stoffmarkt im September hatte ich einen hübschen rotbraunen Viskose-Jersey mit weißen Punkten als Coupon erstanden. Der passte gut und war mit gerade mal 5 Euro auch nicht teuer, so dass ich mich bei einem Fehlschlag nicht geärgert hätte.


Das Nähen


Der Viskosejersey ließ sich super nähen, sowohl mit der normalen Nähmaschine als auch mit meiner neuen Overlock.

Der rückwärtige Ausschnitt wird mit einem Streifen versäubert, da sind die ersten zwei Nähte etwas schief geworden und ich habe sie noch einmal aufgetrennt, ab da lief es aber ohne weiteres Trennen.

Etwas Rätselraten bereitete mir beim ersten Lesen der Beschreibung das Zustandekommen des Knotens, aber wenn man erst einmal die Schnittteile hat und jeweils Nahtzahl an Nahtzahl legt, ergibt sich das eigentlich ganz logisch. Man muss nur ein bisschen puzzeln, um nicht etwa irgendwo die falschen Stoffseiten aneinander zu nähen.

Beim Knoten war ich die ganze Zeit skeptisch, ob das wirklich gut aussieht. Ich hatte den Eindruck, dass der Knoten zu sehr nach außen klappt. Nach dem Einsetzen der Ärmel hat sich das aber gegeben und im Ergebnis finde ich das jetzt ganz gut. Heute erst habe ich gelesen, dass man Nahtband hätte verwenden sollen - hab ich irgendwie vergessen. Damit wäre es vielleicht noch etwas besser geworden?



Lediglich die Beschreibung für das Zusammennähen von Vorder- und Rückteil für den Wasserfallausschnitt habe ich nicht ganz verstanden. Zum Glück hatte ich aber schon mal Pattydoos Scarlett genäht und habe noch mal kurz das Video dort angesehen und schon war mir alles klar.

Die Seitennähte und Ärmel habe ich dann erstmalig mit meiner Overlock genäht und es lief super! Nur die Ärmel habe ich noch mit der normalen Nähmaschine und dem Fake-Overlockstich eingesetzt, an die ordentlich Rundung habe ich mich mit der Overlock noch nicht so getraut, da will ich erst mal mit sanfteren Rundungen üben.

Die Säume habe ich am Bund zweimal 3 cm, am Ärmel zweimal 2 cm ungeschlagen und mit der Zwillingsnadel genäht.


Schnittform


Beim Erstellen des Schnittmusters habe ich vorsichtshalber die Schnittteile von Pattydoos Scarlett aufgelegt. Die Größe passte ziemlich perfekt, Länge und Taille stimmten genau überein, lediglich das Armloch ist etwas kleiner. Und an der Hüfte habe ich am jeweils 1 cm hinzu gegeben - also wie immer quasi.
Bei der ersten Anprobe habe ich mal wieder zu lange Arme festgestellt. Die habe ich um 2 cm gekürzt. Sie sind immer noch etwas lang, aber irgenwie gefällt es mir recht gut.



Schnitt: Knotenshirt Nr. 109 aus der Burda 11/2017

Stoff: Viskose-Jersey vom Stoffmarkt für insgesamt 5 Euro. 1,50 m x 1,40 m

Anpassungen:

  • wie immer etwas breiter in der Hüfte (Schnittmuster ist bereits angepasst)
  • Ärmel um 3 cm kürzen


Fazit: Das Shirt ließ sich super schnell nähen und trägt sich ganz wunderbar. Das Shirt ist schon pfiffig und ein bisschen was Besonderes.

Und nun, husch husch, rüber zum MeMadeMittwoch!







Sonntag, 5. November 2017

Sonntagstalk am 5. November 2017

Huhu, macht es Euch bei dem grauen Novemberwetter bequem und quatscht und tratscht mit mir über das Nähen.

Genäht


Yep. Hab' ich!

Und zwar habe ich mich eeeeeendlich getraut und ein Burda-Schnittmuster genäht! Das Knotenshirt 109-112017 aus Novemberausgabe der Burda sollte es sein. Und ich bin wirklich stolz, es ist nämlich wirklich schön geworden. Hier gibt es schon mal den Sneak Peak, den detaillierten Post dazu findet Ihr wie gewohnt am Mittwoch.

Knotenshirt Burda 109-112017

Gekauft


Yep. Hab' ich auch!

Den Brückentag am Montag habe ich genutzt, um meine bisher größte Nähanschaffung zu tätigen. Ich habe mir eine Overlock baby lock enspire gekauft. Dafür war ich wieder im Nähmaschinencenter Berlin, dass mich schon bei meiner Brother Nähmaschine gut beraten hat. Die Dame dort nahm sich wirklich Zeit und hat mit die baby lock ausführlich gezeigt und erklärt.

Warum denn aber nun eine Overlock? Habe ich nicht immer gesagt, die braucht man nicht zwingend und es geht auch ohne? Ganz ehrlich? Ja, es geht ohne. Alles, was ich bisher genäht habe, wurde ohne Overlock genäht.

Aber ich habe auch ein paar Grenzen meiner Nähmaschine festgestellt. So wellt sich schon mal das Stöffchen, gerade beim Nähen von Webstoffen dauert das versäubern sehr lange mit dem dem Fake-Overlock-Stich und sehr feine Blusenstoffe habe ich gar nicht versäubert bekommen. Zusammennähen ging auch mit französischen Nähten prima, aber beim Säumen half mir das dann auch nicht unbedingt weiter.

Babylock


Nun hatte ich die Wahl zwischen Nähmaschine massiv aufrüsten und Overlock kaufen. Ich glaube, mit der hochwertigen Overlock habe ich die richtige Wahl getroffen. Und warum gleich eine baby lock, hätte es nicht auch ein günstiges Modell für den Anfang getan? Nun ja, ich halte nicht viel von "günstig für den Anfang", zumal ich nach einem Jahr Nähen sagen kann, dass mir das Nähen großen Spaß macht und ich das sicherlich nicht so schnell aufgeben werde. Also warum soll ich jetzt mit etwas Günstigem anfangen und dann in einem halben Jahr oder so noch einmal Geld in die Hand nehmen? Dann lieber gleich richtig.

Die ersten Nähte am obigen T-Shirt sind auch schon mit der baby lock entstanden und ich bin begeistert, wie einfach das geht. Ja ok, für das Erste einfädeln habe ich natürlich länger gebraucht als bei meiner normalen Nähmaschine, aber sie war dann sofort richtig eingestellt und ich konnte sofort losnähen. Die Probleme, die ich oft bei anderen bei Einfädeln einer Overlock lese, konnte ich zum Glück nicht nachvollziehen. Also noch ein Punkt mehr für die baby lock!

Und sonst so?


Für die nächsten Nähprojekte habe ich mir zwei Papierschnittmuster bestellt. Zum einen die Strickjacke Minna von Fadenkäfer und zum anderen De Trööje von Nautistore. Ich bin ja riesen Nautistore-Fan und heute wurde dazu auch noch ein Stoffpaket verschickt. Das zeige ich dann im nächsten Sonntagstalk.



Außerdem kam mein Danke schön-Paket der Kickstarter-Kampagne von True Fabrics an. Die habe ich im September unterstützt und dafür ein Stück Wachsprint aus Ghana erhalten. Das sind war "nur" 1m x 1,10m und ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich draus mache, aber mir wird schon was einfallen. Hättet Ihr vielleicht eine Idee?

TrueFabric

Entdeckt


Diese Woche habe ich dieses Video gefunden, das die Entstehung eines Dior-Kleides zeigt. Ich fand es sehr toll zu sehen, wie handwerklich sorgfältig da genäht wird.

Fredi von Seemansgarn-Handmade hat letztens Sonntag verschiedene Mantelformen gezeigt und dazu gleich ein paar Schnittmuster vorgeschlagen. Noch fühle ich mich nicht so weit, einen Mantel zu nähen, aber ich merke mir den Post auf jeden Fall vor!

Und nun wünsche ich uns allen eine kreative Nähewoche!

Mittwoch, 1. November 2017

Frau Sinnlich von Jojolino

Der hoch geschnittene Jersey-Rock "Frau Sinnlich" von Jojolino steht schon etwas länger auf meiner to sew-Liste. Eigentlich, seit dem er auf dem Markt ist. Aber ich wollte ihn nicht aus normalem Jersey nähen, dazu wäre er mir zu labbrig geworden.


Rock Frau Sinnlich von Jojolino nähen

Stoffauswahl


Bei den Rotznasen & Zuckerschnuten habe ich vor einer Weile zufällig einen etwas festeren Romanit Jersey in Salz und Pfeffer-Optik entdeckt, bei dem mir sofort der Rock in den Sinn kam. Der Stoff ist sehr sehr glatt und fasst sich fast so ein bisschen wie Wildleder an. Auf meiner Schneidematte klebte er regelrecht. Er ließ sich aber wunderbar verarbeiten. Die Stretchnadel flutschte nur so durch den Stoff. Genäht habe ich an den Seiten mit dem Sägezahnstich, am Bund mit dem Federstich und am Saum mit dem geteilten Zickzackstich.

Beim Erstellen der Schnitteile war ich etwas frustriert, da im eBook keine Größenangaben enthalten waren, sondern nur die lapidare Aussagen, dass die „Kaufgrößen“ passen würden. Nun ja, die EINE Kaufgröße gibt es nicht, ich schwanke da gern mal zwischen 2-3 Größen, je nach Hersteller. Ich finde, da hat es sich die Schnitterstellerin etwas leicht gemacht. Leider hatte ich auch keinen ähnlichen Rock zum auf das Schnittmuster legen, also habe ich vorsichtshalber eine recht große Größe genommen, da der Stoff auch nicht sehr dehnbar war.


Passform und Nähen


Da ich aufgrund der Größe so unsicher war, habe ich erst einmal nur die Seitenteile von Hand geheftet. Richtig clever wäre ich gewesen, wenn ich statt nur zu Heften auch noch den Heftfaden gesichert hätte. Tja, so zog sich die Naht auf und ich habe beim Anprobieren nicht gemerkt, dass der Rock gerade da, wo die Taschen hin sollen, nicht gut sitzen würde.

Also habe ich fleißig die Taschen an- und die Seitenteile zusammen genäht. Beim nächsten Anprobieren war ich dann fast ein wenig geschockt, wie furchtbar die Taschen aussahen. Die Standen nämlich so richtig fies auf und machten meine nicht gerade schmale Hüfte noch breiter. Hmpf, aber nicht aufgeben, sondern schön brav Taschen wieder abtrennen und Rock ohne Taschen zusammen nähen. Bei der nächsten Anprobe war das schon besser, aber irgendwie beulte sich der Stoff immer noch, dort wo der Übergang zwischen Taschenbeutel und Rock gewesen wäre. Also habe ich die „Beule“ noch einmal deutlich begradigt. Nun gefiel es mir recht gut.


Rock Frau Sinnlich von Jojolino - Hüfte anpassen


Den Bund habe ich mit dem Faktor 0,9 berechnet, wieder dem nur wenig dehnbarem Stoff geschuldet. Der Bund lies sich problemlos annähen und sieht auch recht gut, könnte aber noch etwas enger sein – vielleicht trenne ich hier noch einmal ab. Oder ich lasse ihn so und komme damit gut durch die verfressene Weihnachtszeit.

Bei der nächsten Anprobe fand ich den Rock noch etwas zu lang und habe den Stoff unten um 4,5 cm gekürzt und dann den Saum um 3 cm umgeschlagen und mit dem geteilten Zickzackstich angenäht. Schließlich habe ich mir noch einen kleinen rückwärtigen Schlitz eingearbeitet und dafür wie empfohlen mit einem Beleg gearbeitet. Das hat prima geklappt.

Tragegefühl


Der Rock sitzt nicht 100% optimal, was sicherlich auch etwas an meiner komischen Figur liegt. Aber mit einer Bluse drüber trage ich ihn trotzdem recht gern. Er passt perfekt zum einen typischen Bürooutfits mit Bluse und hohen Schuhen. Ich hatte ein bisschen bedenken, dass der Stoff an der Strumpfhose hochkrabbeln würde, aber das ist absolut nicht der Fall. Der Stoff bleibt, wo er bleiben soll, er verdreht sich nicht einmal. Außerdem ist er wirklich bequem und durch die Stoffdicke jetzt für den Herbst auch noch warm genug.

Hüfte anpassen


Schnitt: Frau Sinnlich von Jojolino 

Stoff: Romanit Jersey von HDS in AF black für 14,00 Euro/Meter, gekauft bei den Rotzschnuten,  Stoffverbrauch: 90 cm.

Anpassungen:
  • Taschen weglassen
  • Rundungen an den Hüften begradigen
  • Saum um 4,5 cm kürzen
  • Bund eher 0,8 statt 0,9 (abhängig von Dehnbarkeit des Stoffes)

Fazit:  
Ob ich ihn noch einmal nähen würde? Vielleicht, mit dem passenden Stoff. Aber ich glaube, ich würde doch eher erst einmal ein paar andere Schnittmuster für Bleistiftröcke probieren, um herauszufinden, ob die Passformprobleme an mir liegen oder durch andere Schnittmuster vielleicht besser gelöst werden können.

Mit diesem Rock springe ich wieder rüber zum MeMadeMittwoch, bei dem es heute um Alltagskleidung geht. Dazu passt der Rock perfekt finde ich.
Außerdem möchte ich gern noch bei 12 Colors of Handmade Fashion verlinken. Grauer geht es ja kaum ;-)