Sonntag, 31. Dezember 2017




Statt eines Sonntagstalks bekommt Ihr heute gleich einen Rückblick auf ein ganzes Jahr! Ich nähe jetzt seit Oktober 2016, also etwas mehr als ein Jahr. Und seit Februar diesen Jahres zeige ich meine Werke auf diesem Blog hier.

Da kommt die Jahreswende also ganz recht, einen kleinen Rückblick zu wagen.

Was habe ich genäht:


Ich gestehe, ich habe nicht alles aufgeschrieben, was ich genäht habe. Und das mir, als Statistik-Freak. Asche auf mein Haupt, das muss in 2018 besser werden ;-)

Auf dem Blog sind jedenfalls 20 Beiträge mit genähten Teilchen zu finden. Das ist noch nicht so ganz alles, ein Shirt für meinen Mann, eine lange Hose und ein paar andere Kleinigkeiten habe ich (noch) nicht gezeigt. Die Ausbeute finde ich aber schon mal ganz ordentlich.




Was war mein Lieblingsstück:


Gar nicht so einfach, ich trage nämlich eigentlich alles gern, was ich genäht habe. Generell bin ich noch ein bisschen mehr zum Kleiderfan geworden und trage meine selbst genähten Kleider sehr gern.
Sehr gern mag ich auch meinen Poncho. Der war einfach zu nähen (auch wenn die Paspel noch nicht ganz perfekt sitzt) und ist genau richtig für den Übergang. Im Herbst hatte ich mir noch diesen Sweater genäht. Der Stoff ist ein Traum, also trage ich auch den sehr häufig.


Welche Techniken habe ich gemeistert:


Natürlich ist für eine Anfängerin die Lernkurve am Steilsten. Angefangen vom richtigen Messen und Schneiden, über die Wahl des richtigen Stiches bis zur Verwendung von Vlieseline und dem Einschlagen von Ösen war da schon viel dabei.

Auch Ausschnitte kann ich inzwischen gut, egal ob Bündchen, Einfasstreifen oder Beleg, alle habe ich gemeistert, und das auch noch in verschiedenen Varianten, darunter natürlich den Rundhals, aber auch V-Ausschnitt, amerikanischer Ausschnitt und Wasserfall sind gelungen.

Eine der größten Herausforderungen bisher war und ist auch immer noch der nahtverdeckende Reißverschluss. Das klappt zwar schon ganz ordentlich, aber die perfekte Technik habe ich noch nicht gefunden. Damit muss ich mich noch einmal in Ruhe beschäftigen und wahrscheinlich einfach so 10 Mal machen - dann kann ich das auch.


Was war meine größte Herausforderung:


Definitiv bisher mein größter Stolz ist mein Weihnachtskleid. Das habe ich Euch ja erst vor ein paar Tagen gezeigt. Es gab bisher kein Kleidungsstück, das ich so sorgfältig gearbeitet habe. Und es hat sich gelohnt.



Was macht mein Stoffberg:


Herrje, muss ich dazu eigentlich was sagen? Kann ich das nicht einfach irgendwie beschönigen, so dass Ihr mich nicht alle für verrückt erklärt?

Lassen wir die App sprechen. Aber zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass die Anzahl nicht korrekt ist, da ich verbrauchte Stoffe nicht lösche, sondern mit 0 Meter stehen lasse. So finde ich auch später noch heraus, wo ich die her habe oder was ich für bezahlt habe.

Aber ja. Das ist gewaltig und muss sich ändern. Mal schauen, was 2018 bringt!


Kleine Blogstatistik


Auf meinem Blog habe ich dieses Jahr 53 Posts veröffentlicht, also immerhin fast einer pro Woche. Das finde ich gar nicht schlecht und ich muss mich ein bisschen anstrengen, das beizubehalten. Dabei habe ich 75 Kommentare von Euch bekommen. Das ist vielleicht vergleichsweise wenig, aber ich freue mich über jeden einzelnen riesig. Überhaupt finde ich die Nähblogger-Community sehr herzlich und offen. Besonders liebe Grüße hier an die Me Made Mittwoch-Mädels, bei denen ich mich schon ein wenig heimisch fühle.

Ich weiß gar nicht, wie viele meinem Blog direkt folgen, aber über Instagram und Facebook sind das jeweils schon über 100. Auch das freut mich sehr. Pinterest vernachlässige ich derzeit etwas. Ich schaffe es einfach nicht, alle Kanäle gleichzeitig zu bespielen.

Ansonsten freue ich mich sehr auf das Nähjahr 2018. Ob ich Nähvorsätze für das Neue Jahr habe, erfahrt Ihr hier morgen in einem neuen Beitrag.

Bis dahin wünsche ich Euch und Euren Lieben einen guten Start in das Neue Jahr!

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Weihnachtskleid Sew Along - Finale

Ich weiß, ich weiß, ich bin spät dran mit meinem Weihnachtskleid. Aber es ist fertig geworden! An Heiligabend. Um 14 Uhr. 45 Minuten, bevor wir los mussten! Wenn das mal nicht auf-den-Punkt-nähen ist!
Da wir aber gestern noch einmal Besuch hatten, komme ich erst heute dazu, Euch Fotos zu zeigen.

Weihnachtskleid-Sew-Along


Da ich ja schon das Probekleid genäht hatte, war ich beim Ausführen der einzelnen Schritte auch recht sicher. Der Stoff - ein strukturierter Jacquard - war wirklich sehr dankbar, kein Verziehen, kein Wegrutschen, angenehm fest und trotzdem dehnbar, so dass ich auf den Reißverschluss im Rücken verzichten konnte.

Beim Zuschnitt und beim Setzen der Abnäher habe ich mir extrem Mühe gegeben und sehr ordentlich gesteckt, so dass im Ergebnis alle Abnäher perfekt auf einander saßen und auch der Beleg wunderbar passt. Und auch beim Nähen habe ich viel gesteckt und geheftet. Insgesamt betrug die reine Nähzeit daher so um die 6 Stunden. Das ist ziemlich viel für so ein unkompliziertes Kleid, aber dafür sitzt es nun auch so, wie ich mir das vorgestellt habe.

Weihnachtskleid-Sew-Along


Die Seitennähte habe ich erst einmal nur zusammen geheftet, um die Passform zu prüfen. Tatsächlich hatte ich von den Falten im Rock zu den Seiten hin zu viel Stoff. Das konnte ich verbessern, in dem ich zwischen Rockbund und Hüfte auf beiden Seiten noch einmal ca. 1,5 cm Stoff weggenommen habe. Besonders freut mich, dass das Kleid auch im Rücken so gut sitzt und schön anliegt, und das trotz Hohlkreuz!

Außerdem habe ich den Rocksaum erheblich gekürzt, ca. 8 cm. Das war ja am Probekleid auch schon absehbar.

Lediglich die Perlenstreifen auf den Bändern habe ich weggelassen. Erstens habe ich die nicht mehr geschafft, zweitens bin ich mir nicht sicher, ob die mir gefallen hätten. Vielleicht nähe ich sie später noch einmal an.

Insgesamt bin ich mir meinem Kleid sehr zufrieden. Es trägt sich ganz wundbar und auch die übliche Festtagsvöllerei lässt sich in dem Kleid gut aushalten, weil nichts drückt oder kneift.

Weihnachtskleid-Sew-Along


Schnittmuster: Kleid 109 aus der Burda 8/2017

Stoff: aubergine-farbener Jaqcard vom Stoffmarkt für 18 Euro pro Meter vom Stoffmarkt

Gelernt: wie man einen Schlitz in einen Rock konstruiert.

Anpassungen:

  • kurze statt langer Ärmel. Dafür habe ich einfach die Ärmellänge an einem anderen Kleid ausgemessen
  • zwischen Hüfte und Taille etwas schmaler gemacht
  • Saum um 8 cm gekürzt 

(alle Änderungen noch nicht auf das SM übertagen)
Beim nächsten Mal würde ich die Taille noch 2 cm hochsetzen und den Rock dafür nur um 5 cm kürzen. Außerdem würde ich den Saum mit einem Blindstich per Hand annähen, das sieht dann noch schicker aus.

Weihnachtskleid-Sew-Along


Fazit: Ich bin sehr stolz auf meinen zweiten Burda-Schnitt. Es handelte sich ja um einen ausführlich erläuterten Schnitt, da konnte man gut folgen.

Und nun husche ich noch ganz schnell rüber zum me-made-mittwoch, bevor sich dort die Tore schließen!

Sonntag, 10. Dezember 2017

Weihnachtskleid Sew along 2017- Dritter Teil

Heute schielen alle ganz gespannt auf die Me Made Mittwoch-Seite für die Updates zum Weihnachtskleid Sew Along. Und ich glaube, jeder hofft, dass die anderen auch noch nicht fertig sind. Mir jedenfalls geht es so ;-)



Es hat ja einen Grund, warum der Post so spät heute kommt. Ich habe nämlich gestern und heute am Probekleid genäht. Mit der Stoffwahl habe ich mir keinen Gefallen getan. Der Stoff ist megadünn und verzieht sich enorm schnell. Allein beim Zuschneiden bin ich schon verzweifelt weil kein in doppelter Stofflage ausgeschnittenes Stück die gleiche Form hatte wie das andere und beide wiederum nicht zum Schnittmuster passten. Das Kleid habe ich trotzdem mehr recht als schlecht zusammen genäht, einfach, weil ich auch die einzelnen Schritte probieren wollte. Tragbar wird mein Probekleid nicht, aber das war absehbar und bei 4 Euro pro Meter Stoff ist das auch verschmerzbar.


Ich habe immerhin einiges gelernt:


  • der endgültige Stoff ist zwar dicker, aber auch sehr querelastisch. Einen Reißverschluss werde ich nicht brauchen. Statt dessen nähe ich die Rückennaht einfach zu, ohne Reißverschluss.
  • die Passform ist ok, mehr Breite werde ich nicht brauchen, denke ich
  • bei allen Abnähern muss ich genau gucken, dass Ober- und Unterteil zueinander passen, d.h. sehr ordentlich arbeiten, alle Markierungen beim Ausschneiden genau übernehmen!
  • An der Länge ändere ich erst einmal nichts. Das sieht zwar auf den Fotos viel zu lang aus, aber die Schnittteile habe sich einfach extrem in die Länge gezogen, so ist das Oberteil glatt 4 cm länger als das Papierschnittmuster! Und den Rock kürzen kann ich dann immer noch.
  • im Original sind geteilte, lange Ärmel vorgesehen. Ich werde statt dessen ein Schnittteil für kurze, ungeteilte Ärmel basteln. Lang ist mir einfach zu warm für so ein Festtagskleid.
Und nun geht es ans Schneiden aus dem "richtigen" Stoff.


Sonntag, 26. November 2017

Sonntagstalk und Weihnachtskleid-Sew-Along-Update

Update zum Weihnachtskleid-Sew Along


Heute ist das zweite Treffen für das gemeinsame Weihnachtskleid-Nähen vom MeMadeMittwoch-Blog. Ich bin ja schon gespannt, wie sich die anderen Mädels so entschieden haben!



Meine Entscheidung steht auch, ich habe mich für das Burda-Kleid entschieden. Der Hauptgrund für die Entscheidung war tatsächlich, dass ich für das Kleid ausreichend Stoff da habe. Mein Herz schlägt eigentlich ein bisschen mehr für das Cashmerette-Kleid, aber ich wollte nicht extra dafür Stoff kaufen gehen.

Entschieden habe ich mich für einen Bordaux-farbenen Jacquard-Stoff mit strukturierten Blütenranken. Der Stoff ist leicht dehnbar, was vermutlich ganz praktisch sein wird. Das Schnittmuster habe ich auch schon ausgeschnitten. Da das Schnittmuster als separater Schnitt in der Burda enthalten war (und zusätzlich noch einmal auf den Bögen in der Mitte), habe ich ausnahmsweise mal direkt ausgeschnitten und nicht abgezeichnet.



Besorgen muss ich nun noch einen passenden Nahtreißer und eine Perlenborte. Oder sollte ich einfach selbst Perlen aufnähen? Aus meiner aktiven Perlenbastelzeit habe ich noch ziemlich viele Vorräte. Was meint Ihr, Perlen oder Swarowski-Steine? So schwer kann das ja eigentlich nicht sein und so abends vor dem Fernseher?

Und dann noch ein paar Fragen, bei denen Ihr mir gern helfen dürft:

  1. Ich hätte lieber kurze als lange Ärmel. kann ich die bestehenden Ärmel dann einfach kürzen oder haben kurze Ärmel eine etwas andere Form oben?
  2. Für den Nahtreißer: Sollte ich den Stoff, da wo der Reißverschluss reinkommt, etwas verstärken, damit er sich nicht verzieht beim RV einnähen?
  3. Und dann noch: ich habe eine breite Hüfte und viel Po. Macht es da Sinn, sowohl das Rockteil breiter zu machen als auch in der rückwärtigen Mitte mehr Länge zu geben (so wie es in meinem schlauen Burda-Büchlein steht?)


Swarowski-Steine oder Perlen?

Ich werde auf jeden Fall einmal probenähen. Ich habe dafür leider nur einen Jersey, das passt also nicht so ganz, aber ich hoffe doch, wenigstens so in etwa erkennen zu können, ob der Schnitt ok ist. Und ich kann schon mal üben, die Schnittteile zusammen zu nähen.

Und was gibt es sonst noch?


Wer mir auf Instagram folgt, hat ja schon gesehen, dass mein Weihnachtskalender von Stoff'n'Schnitt angekommen ist. Ich kann es kaum noch erwarten, ihn endlich auszupacken.



Und dann habe ich mir endlich mal wieder eine Nautistore-Bestellung gegönnt. Ich liebe diese Stoffe einfach. Die Stoffe sind einfach so schön! Dazu habe ich dann gleich noch den Trööje bestellt, ein figurbetonter Hoodie, mit interessanten Teilungen.



Mittwoch, 22. November 2017

Cardigan Minna von Fadenkäfer

Schon lange hatte ich eine lange kuschelige Strickjacke auf dem Plan. Als Schnittmuster habe ich mir die Minna von Fadenkäfer ausgesucht, der Schnitt ist in lang und in kurz nähbar. Und ich freu mich, dass ich das nun endlich geschafft habe. Die Strickjacke trägt sich wunderbar, leicht und trotzdem kuschelig warm, genau das richtig für dieses eklige Herbstwetter.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer


Stoffauswahl


Im Oktober auf dem Stoffmarkt in Potsdam habe ich einen schönen Strick in Weinrot gefunden, der durch das erste Waschen sogar noch kuscheliger wurde. Ich fürchte, der Stoff tendiert etwas zum ausleiern, deshalb wäre wohl Nahtband an den entscheidenden Stellen ganz clever gewesen. Nun ja, nächstes Mal!

Eigentlich ließ sich der Stoff auch ganz gut nähen, nur beim Saum kam meine Maschine mit 4 Lagen Strick nicht mehr so gut zurecht, der Stoff ließ sich nur mit viel Unterstützung transportieren. Das sieht man auch am Saum etwas. Ich habe den Saum mit einem Zickzackstich angenäht, hier wellt sich der Stoff nun etwas, und auch Bügeln hat da nicht wirklich geholfen.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer

Passform und Schnitt


Mein Schnitt habe ich wie üblich eine Größe an der Hüfte dazu gegeben und die Ärmel um 2 cm gekürzt. Passt perfekt so! Das war der erste Schnitt bei dem ich gemerkt habe, dass ich diese Änderungen ohne viel nachdenken vornehmen kann. So haben auch die Ärmel die richtige Länge und sind nicht etwa zu kurz.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer

Nähen mit der Babylock


Ich habe ja vor 3 Wochen berichtet, dass ich mir eine Overlock zugelegt habe. Bei meinem Knotenshirt hatte ich mich noch nicht so ganz getraut, auch die Rundungen damit zu nähen. Das habe ich hier nun gewagt und es ist wirklich schon ganz gut geworden. Ich muss noch ein bisschen mehr darauf achten, den Stoff wirklich dicht am Messer zu führen, so dass keine Schlaufen überstehen, aber es wird! Insbesondere auf den geraden Strecken sehen die Nähte wirklich perfekt aus. Die Taschen hatte ich noch wie im Schnittmuster vorgegeben mit einem Geradstich angenäht und vorher mit der Nähmaschine versäubert - den Unterschied sieht man deutlich.

Grundsätzlich lief das Nähen ohne Probleme. Ich hatte bisher creme-farbenes Garn eingefädelt und fand nun graues (und in der linken Nadel rotes Garn) passender und habe daher alles neu eingefädelt. Das ging total einfach und war superschnell erledigt. Vor einem Neueinfädeln muss ich also hier wirklich keine Angst haben.

Strickjacke Minna von Fadenkäfer

Fazit:

Schnitt: Minna von Fadenkäfer in der langen Version

Stoff: Strickstoff vom Stoffmarkt ca. 2 Meter

Anpassungen: Ärmel gekürzt, ab Hüfte eine Größe hinzu gegeben. Beim nächsten Mal: Nahtband verwenden für Taschen und Schultern. Kragen ggf. quer zum Fadenlauf.

Fazit: eine schöne kuschelige Jacke, die schnell genäht ist. Der Schnitt passt perfekt.

gezeigt wie immer beim Me Made Mittwoch


Sonntag, 19. November 2017

Weihnachtskleid Sew along 2017- Erster Teil

Heute ist endlich der Post an der Reihe, dem ich schon eine ganze Weile entgegen fiebere. Und aufgeregt bin ich auch, ich will nämlich dieses Jahr beim Weihnachtskleid Sew Along von Me Made Mittwoch mitmachen. Katharina/sewing addicted, Nina/Kleidermanie und  Claudia/bunte kleider sind unsere Hosts.



Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich mit dem Nähen gerade erst begonnen und haben staunend verfolgt, was andere Nähbloggerinnen so fabrizieren und vor allem, wie toll sie uns teilhaben lassen an ihren Näherlebnissen. Da wurden gemeinsam Schnitt und Stoffe ausgewählt, Stoff geschnitten, erste Anproben diskutiert und am Ende haben wir alle wunderschöne festliche Kleider bewundern können. Da wäre ich so gern ein Teil von und ich hoffe ganz doll, dass mir das wohl gelingen wird.

Heute im ersten Teil geht es erst einmal um den Rückblick und die Ideenfindung.

Die weiteren Termine sind:
  • 26.11.2017 Ich habe mich entschieden und sogar bereits Stoff
  • 10.12.2017 Wir sind neugierig und uns interessiert euer Zwischenstand
  • 23.12.2017 Das große Finale!

Mit einem Rückblick kann ich ja nicht so recht dienen, da dies meine erste Teilnahme ist.

Also gleich ab in die Ideen. Für Weihnachten brauche ich eigentlich mindestens 2 Kleider. Einmal ein Abendkleid für die Weihnachtsfeier in der Firma und einmal ein etwas einfacheres aber trotzdem festliches Kleid für Heilig Abend in Familie. Das Abendkleid überlasse ich auch dieses Jahr (noch?) lieber den Profis, aber das Heilig Abend-Kleid möchte ich mir gern nähen.

Tatsächlich habe ich 3 verschiedene Kleider in der näheren Auswahl:

Das erste Kleid wäre das Upton Dress von Cashmerette Patterns. Hier gefällt mir vor allem die Variante mit den vielen Falten gut. Es gäbe auch noch eine Ärmelergänzung. UND: es gab einen ausführlichen Sew along, der würde mir sicherlich helfen. Das Kleid wird nämlich mit "Lining" genäht und da hätte ich gern ein paar genauere Erklärungen zu.

Upton Dress von Cashmerette Patterns


Das zweite Kleid ist das inzwischen schon häufig gesehene Kleid 109 aus der Septemberausgabe der Burda. Ihr wisst schon, das Etuikleid mit den sich überkreuzenden Streifen vor der Taille. Auch hier gibt es eine ausführliche Nähanleitung, sollte also auch machbar sein.

Kleid 109 aus Burda Sept 2017


Für beide Kleider hätte ich einen leicht dehnbaren strukturierten Jaqcard in weinrot in ausreichender Menge da.

Und dann habe ich noch in der Ausgabe 4/2017 der Zeitschrift "Meine Nähmode" gleich auf Seite 1 ein hübsches Kleid in Wickeloptik gesehen. Das ruft eher nach einem leichten Stoff und ich fürchte, die geforderten 2,6 Meter habe ich nicht vorrätig. Aber ich schau noch mal durch, in einem tollen Modal kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Modell 1 aus Meine Nähmode 4/2017


Helft mir, was denkt Ihr? Welches Kleid gefällt Euch? Und kann ich wohl das Cashmerette Kleid auch mit einem leicht dehnbaren Stoff nähen - dann ohne Nahtreißer oder trotzdem mit?

Und nun hüpfe ich zur Me Made Mittwoch-Seite und werde wohl den Rest des Tages mit dem Stöbern auf hoffentlich vielen Blogs verbringen. Kommt Ihr mit?



Sonntag, 12. November 2017

The Wardrobe Architect - Teil II: Was macht meinen Stil aus

Heute geht es weiter mit den Gedanken zu meiner Garderobe (hier geht es zum ersten Teil).

Mein Kleiderschrank ist aufgeräumt, jedes Stück in die Hand genommen und entschieden, ob es bleiben darf. 10 Hosen mussten gehen, so etwa 30 Kleiderbügel wurden leer und tütenweise Socken wurden entsorgt. Und ich habe immer noch viel - aber es fühlt sich besser an.

Als wird es Zeit für einen nächsten Schritt.



Ich hangel' mich ja durch die einzelnen Wochen der Wardrobe Architect-Reihe von Colette. Heute steht das Thema an "Making Style more personal". Dabei geht es um die Frage, was Individualität eigentlich ist und durch was die eigene Individualität beeinflusst wird. Colette stellt dazu einige Fragen, von ich die für mich relevanten beantworten möchte:

History

Wie hat meine eigene Geschichte die Art, mich zu kleiden beeinflusst? Wann hat sich mein Stil entwickelt und hat sich mein Stil in den letzten Jahren geändert?

Ich stamme aus einem eher bürgerlichen, etwas konservativem Elternhaus. Meine Eltern haben mich immer verwöhnt und auch als "Ossikind" hatte ich eigentlich alles, was ich mir gewünscht habe. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich immer gute Kleidung, aber den neuesten Trends bin ich nie so recht gefolgt. Zu meiner Schulzeit war zum Beispiel bauchfrei sehr "in" - allerdings nicht bei mir. Und als ich dann endlich auch mal eine farbige Karottenjeans hatte, war ich glücklich. Dabei war die fast schon wieder out.

Später dann, als ich allein für meine Kleidung gesorgt habe, habe ich mich immer eher unsicher gefühlt. Ich glaube, ich lerne erst jetzt so langsam, was mir eigentlich steht und was nicht. Und vor allem auch, was ich mag und worin ich mich gut fühle.

Philosophy


Wie haben meine Philosophie (ich bin mir nicht sicher, ob ich das hier so 1:1 übersetzen sollte), meine Spiritualität oder meine Religion mein Gefühl für Ästhetik und meine Kaufgewohnheiten beeinflusst. 

Die Frage finde ich schwierig. Ich bin nicht religiös oder gläubig. Kleidervorschriften in diesem Sinne kenne ich also nicht. Aber bestimmte Regeln und Grenzen existieren dennoch. So würde ich z.B. Flipflops nie als Schuhe bezeichnen, mit denen ich durch die Stadt laufen würde. Für den Strand oder für's Freibad - fertig. Genauso wenig würde ich in Jogging-Hosen auch nur den Supermarkt nebenan besuchen. Da ist sie wohl wieder, die eher konservative Erziehung.

Activities


Wie beeinflussen meine täglichen Aktivitäten meine Kleiderwahl?

Sehr, würde ich sagen. In meinem Job gab es vor allem zu Beginn meiner Karriere sehr strenge Kleidervorschriften: Kostüm oder Hosenanzug, idealerweise maßgeschneidert, darunter Bluse oder dezentes, hochwertiges Shirt. Dazu geschlossene Schuhe mit Absatz und dezenter Schmuck. Also wie in einer Bank.

Das hat zum einen zu einem eher langweiligen Bürooutfit geführt - meistens trug ich Hosenanzüge von Dolzer. Und zum anderen hieß und heißt das aber auch, dass ich quasi eine zweite Garderobe für privat benötige, dann in meiner Freizeit mag ich natürlich nicht im Bürooutfit herumlaufen.

Zum Glück hat sich das in den letzten Jahren ein wenig gelockert. Jeans und Sneaker kämen im Büro immer noch nicht in Frage, aber eine Stoffhose oder ein Rock mit einfarbigem Shirt und Strickjacke gehen inzwischen ganz gut. Und mit Tüchern und nicht zu buntem Schmuck kommt Farbe rein.
Das führt aber auch dazu, dass ich mehr Kleider und Röcke trage und merke, dass ich mich darin wohl fühle und gern mehr davon hätte.

In der Freizeit bin ich eher in Jeans und T-Shirt unterwegs. Aber davon möchte ich eigentlich auch ein bisschen weg und auch in der Freizeit mehr Kleider tragen.

Location

Beeinflusst mein Wohnort meine Art, mich zu kleiden? Spielt das Klima eine Rolle?

Ja klar, aber das ist im deutschsprachigen Raum ja normal. Man braucht eine leichte Sommergarderobe und warme Wintersachen.

Im Sommer mag ich fließende Stoffe aus Viskose und ähnlichem, wobei es im Büro aufgrund der Klimanlage trotzdem gern langärmelig sein darf. Im Winter mag ich gern den Lagenlook mit Strickjacke. Und ich liebe Stiefel!

Ansonsten lebe ich in Berlin. Hier gilt ja Leben und Leben lassen, keiner schaut mehr hin, wenn sich jemand auffällig kleidet - nicht, dass ich auffällig kleiden würde, aber ich mag den Gedanken zumindest.

Body

Wie beeinflusst mein Körper meine Kleiderwahl? Welche Kleidung lässt mich gut fühlen? Welche Kleider lassen mich unkomfortabel fühlen?

Eigentlich komme ich ganz gut mit mir klar. Ich kenne meine Schokoladenseiten (ich mag meinen Oberkörper und meine Taille. Und meine Füße ;-) ) und weiß, dass meine Hüften und mein Hintern etwas zu ausdehnend sind. Und ich bin etwas kurz geraten. Aber Probleme habe ich damit eigentlich nicht.

Trotzdem bin ich nicht immer sicher, was mir eigentlich steht. Ich glaube, ich tendiere dazu, zu weit zu tragen und könnte gern mal engere Sachen anziehen? Andererseits habe ich aber auch echt Probleme, im Laden Kleidung zu finden, die wirklich passt. Gerade Hose sind ein Drama. Passt es an der Taille (und in der Länge), komme ich mich mit dem Hintern nicht rein. Bekomme ich die Hose über die Hüfte, dann ist der Bund viel zu weit.


Was sagt mir das jetzt alles?


Ich kleide mich eher konservativ, vorsichtig. Ich mag es aber auch feminin. Ich glaube, da kann ich mutiger werden, mich auch mal in engere Sachen trauen. Und ich hoffe, dass ich lernen kann, Kleidung so anzupassen, dass sie meinem Körper gut passt. Was Oberteile angeht, bin ich da definitiv schon auf dem richtigen Weg. Aber es gibt ja noch mehr. Ein Schnittmuster für perfekt passende Hose wäre ein Traum!

Wohin wird die Reise gehen?


Mittwoch, 8. November 2017

Knotenshirt aus Burda 11/2017

Sollte ich tatsächlich regelmäßig Leser haben, wissen die ja zumindest, dass ich mir für den Herbst vorgenommen habe, pro Monat mindestens einen Burda-Schnitt zu nähen. Ich erhoffe mir mit der Steigerung des Schwierigkeitsgrads, ordentlich dabei zu lernen. Letzte Woche war es dann für den Oktober so weit. Ich habe mir aus der letzten Burda 11/2017 das Knotenshirt Nr. 109 ausgesucht.

Dabei handelt es sich um ein eher locker geschnittenes Shirt mit einem Wasserfallausschnitt und als Clou einen seitlichen Knoten am Halsausschnitt.


Der Stoff


Laut Beschreibung sollte man einen weich fließenden, dehnbaren Stoff nehmen. Auf dem Stoffmarkt im September hatte ich einen hübschen rotbraunen Viskose-Jersey mit weißen Punkten als Coupon erstanden. Der passte gut und war mit gerade mal 5 Euro auch nicht teuer, so dass ich mich bei einem Fehlschlag nicht geärgert hätte.


Das Nähen


Der Viskosejersey ließ sich super nähen, sowohl mit der normalen Nähmaschine als auch mit meiner neuen Overlock.

Der rückwärtige Ausschnitt wird mit einem Streifen versäubert, da sind die ersten zwei Nähte etwas schief geworden und ich habe sie noch einmal aufgetrennt, ab da lief es aber ohne weiteres Trennen.

Etwas Rätselraten bereitete mir beim ersten Lesen der Beschreibung das Zustandekommen des Knotens, aber wenn man erst einmal die Schnittteile hat und jeweils Nahtzahl an Nahtzahl legt, ergibt sich das eigentlich ganz logisch. Man muss nur ein bisschen puzzeln, um nicht etwa irgendwo die falschen Stoffseiten aneinander zu nähen.

Beim Knoten war ich die ganze Zeit skeptisch, ob das wirklich gut aussieht. Ich hatte den Eindruck, dass der Knoten zu sehr nach außen klappt. Nach dem Einsetzen der Ärmel hat sich das aber gegeben und im Ergebnis finde ich das jetzt ganz gut. Heute erst habe ich gelesen, dass man Nahtband hätte verwenden sollen - hab ich irgendwie vergessen. Damit wäre es vielleicht noch etwas besser geworden?



Lediglich die Beschreibung für das Zusammennähen von Vorder- und Rückteil für den Wasserfallausschnitt habe ich nicht ganz verstanden. Zum Glück hatte ich aber schon mal Pattydoos Scarlett genäht und habe noch mal kurz das Video dort angesehen und schon war mir alles klar.

Die Seitennähte und Ärmel habe ich dann erstmalig mit meiner Overlock genäht und es lief super! Nur die Ärmel habe ich noch mit der normalen Nähmaschine und dem Fake-Overlockstich eingesetzt, an die ordentlich Rundung habe ich mich mit der Overlock noch nicht so getraut, da will ich erst mal mit sanfteren Rundungen üben.

Die Säume habe ich am Bund zweimal 3 cm, am Ärmel zweimal 2 cm ungeschlagen und mit der Zwillingsnadel genäht.


Schnittform


Beim Erstellen des Schnittmusters habe ich vorsichtshalber die Schnittteile von Pattydoos Scarlett aufgelegt. Die Größe passte ziemlich perfekt, Länge und Taille stimmten genau überein, lediglich das Armloch ist etwas kleiner. Und an der Hüfte habe ich am jeweils 1 cm hinzu gegeben - also wie immer quasi.
Bei der ersten Anprobe habe ich mal wieder zu lange Arme festgestellt. Die habe ich um 2 cm gekürzt. Sie sind immer noch etwas lang, aber irgenwie gefällt es mir recht gut.



Schnitt: Knotenshirt Nr. 109 aus der Burda 11/2017

Stoff: Viskose-Jersey vom Stoffmarkt für insgesamt 5 Euro. 1,50 m x 1,40 m

Anpassungen:

  • wie immer etwas breiter in der Hüfte (Schnittmuster ist bereits angepasst)
  • Ärmel um 3 cm kürzen


Fazit: Das Shirt ließ sich super schnell nähen und trägt sich ganz wunderbar. Das Shirt ist schon pfiffig und ein bisschen was Besonderes.

Und nun, husch husch, rüber zum MeMadeMittwoch!







Sonntag, 5. November 2017

Sonntagstalk am 5. November 2017

Huhu, macht es Euch bei dem grauen Novemberwetter bequem und quatscht und tratscht mit mir über das Nähen.

Genäht


Yep. Hab' ich!

Und zwar habe ich mich eeeeeendlich getraut und ein Burda-Schnittmuster genäht! Das Knotenshirt 109-112017 aus Novemberausgabe der Burda sollte es sein. Und ich bin wirklich stolz, es ist nämlich wirklich schön geworden. Hier gibt es schon mal den Sneak Peak, den detaillierten Post dazu findet Ihr wie gewohnt am Mittwoch.

Knotenshirt Burda 109-112017

Gekauft


Yep. Hab' ich auch!

Den Brückentag am Montag habe ich genutzt, um meine bisher größte Nähanschaffung zu tätigen. Ich habe mir eine Overlock baby lock enspire gekauft. Dafür war ich wieder im Nähmaschinencenter Berlin, dass mich schon bei meiner Brother Nähmaschine gut beraten hat. Die Dame dort nahm sich wirklich Zeit und hat mit die baby lock ausführlich gezeigt und erklärt.

Warum denn aber nun eine Overlock? Habe ich nicht immer gesagt, die braucht man nicht zwingend und es geht auch ohne? Ganz ehrlich? Ja, es geht ohne. Alles, was ich bisher genäht habe, wurde ohne Overlock genäht.

Aber ich habe auch ein paar Grenzen meiner Nähmaschine festgestellt. So wellt sich schon mal das Stöffchen, gerade beim Nähen von Webstoffen dauert das versäubern sehr lange mit dem dem Fake-Overlock-Stich und sehr feine Blusenstoffe habe ich gar nicht versäubert bekommen. Zusammennähen ging auch mit französischen Nähten prima, aber beim Säumen half mir das dann auch nicht unbedingt weiter.

Babylock


Nun hatte ich die Wahl zwischen Nähmaschine massiv aufrüsten und Overlock kaufen. Ich glaube, mit der hochwertigen Overlock habe ich die richtige Wahl getroffen. Und warum gleich eine baby lock, hätte es nicht auch ein günstiges Modell für den Anfang getan? Nun ja, ich halte nicht viel von "günstig für den Anfang", zumal ich nach einem Jahr Nähen sagen kann, dass mir das Nähen großen Spaß macht und ich das sicherlich nicht so schnell aufgeben werde. Also warum soll ich jetzt mit etwas Günstigem anfangen und dann in einem halben Jahr oder so noch einmal Geld in die Hand nehmen? Dann lieber gleich richtig.

Die ersten Nähte am obigen T-Shirt sind auch schon mit der baby lock entstanden und ich bin begeistert, wie einfach das geht. Ja ok, für das Erste einfädeln habe ich natürlich länger gebraucht als bei meiner normalen Nähmaschine, aber sie war dann sofort richtig eingestellt und ich konnte sofort losnähen. Die Probleme, die ich oft bei anderen bei Einfädeln einer Overlock lese, konnte ich zum Glück nicht nachvollziehen. Also noch ein Punkt mehr für die baby lock!

Und sonst so?


Für die nächsten Nähprojekte habe ich mir zwei Papierschnittmuster bestellt. Zum einen die Strickjacke Minna von Fadenkäfer und zum anderen De Trööje von Nautistore. Ich bin ja riesen Nautistore-Fan und heute wurde dazu auch noch ein Stoffpaket verschickt. Das zeige ich dann im nächsten Sonntagstalk.



Außerdem kam mein Danke schön-Paket der Kickstarter-Kampagne von True Fabrics an. Die habe ich im September unterstützt und dafür ein Stück Wachsprint aus Ghana erhalten. Das sind war "nur" 1m x 1,10m und ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich draus mache, aber mir wird schon was einfallen. Hättet Ihr vielleicht eine Idee?

TrueFabric

Entdeckt


Diese Woche habe ich dieses Video gefunden, das die Entstehung eines Dior-Kleides zeigt. Ich fand es sehr toll zu sehen, wie handwerklich sorgfältig da genäht wird.

Fredi von Seemansgarn-Handmade hat letztens Sonntag verschiedene Mantelformen gezeigt und dazu gleich ein paar Schnittmuster vorgeschlagen. Noch fühle ich mich nicht so weit, einen Mantel zu nähen, aber ich merke mir den Post auf jeden Fall vor!

Und nun wünsche ich uns allen eine kreative Nähewoche!

Mittwoch, 1. November 2017

Frau Sinnlich von Jojolino

Der hoch geschnittene Jersey-Rock "Frau Sinnlich" von Jojolino steht schon etwas länger auf meiner to sew-Liste. Eigentlich, seit dem er auf dem Markt ist. Aber ich wollte ihn nicht aus normalem Jersey nähen, dazu wäre er mir zu labbrig geworden.


Rock Frau Sinnlich von Jojolino nähen

Stoffauswahl


Bei den Rotznasen & Zuckerschnuten habe ich vor einer Weile zufällig einen etwas festeren Romanit Jersey in Salz und Pfeffer-Optik entdeckt, bei dem mir sofort der Rock in den Sinn kam. Der Stoff ist sehr sehr glatt und fasst sich fast so ein bisschen wie Wildleder an. Auf meiner Schneidematte klebte er regelrecht. Er ließ sich aber wunderbar verarbeiten. Die Stretchnadel flutschte nur so durch den Stoff. Genäht habe ich an den Seiten mit dem Sägezahnstich, am Bund mit dem Federstich und am Saum mit dem geteilten Zickzackstich.

Beim Erstellen der Schnitteile war ich etwas frustriert, da im eBook keine Größenangaben enthalten waren, sondern nur die lapidare Aussagen, dass die „Kaufgrößen“ passen würden. Nun ja, die EINE Kaufgröße gibt es nicht, ich schwanke da gern mal zwischen 2-3 Größen, je nach Hersteller. Ich finde, da hat es sich die Schnitterstellerin etwas leicht gemacht. Leider hatte ich auch keinen ähnlichen Rock zum auf das Schnittmuster legen, also habe ich vorsichtshalber eine recht große Größe genommen, da der Stoff auch nicht sehr dehnbar war.


Passform und Nähen


Da ich aufgrund der Größe so unsicher war, habe ich erst einmal nur die Seitenteile von Hand geheftet. Richtig clever wäre ich gewesen, wenn ich statt nur zu Heften auch noch den Heftfaden gesichert hätte. Tja, so zog sich die Naht auf und ich habe beim Anprobieren nicht gemerkt, dass der Rock gerade da, wo die Taschen hin sollen, nicht gut sitzen würde.

Also habe ich fleißig die Taschen an- und die Seitenteile zusammen genäht. Beim nächsten Anprobieren war ich dann fast ein wenig geschockt, wie furchtbar die Taschen aussahen. Die Standen nämlich so richtig fies auf und machten meine nicht gerade schmale Hüfte noch breiter. Hmpf, aber nicht aufgeben, sondern schön brav Taschen wieder abtrennen und Rock ohne Taschen zusammen nähen. Bei der nächsten Anprobe war das schon besser, aber irgendwie beulte sich der Stoff immer noch, dort wo der Übergang zwischen Taschenbeutel und Rock gewesen wäre. Also habe ich die „Beule“ noch einmal deutlich begradigt. Nun gefiel es mir recht gut.


Rock Frau Sinnlich von Jojolino - Hüfte anpassen


Den Bund habe ich mit dem Faktor 0,9 berechnet, wieder dem nur wenig dehnbarem Stoff geschuldet. Der Bund lies sich problemlos annähen und sieht auch recht gut, könnte aber noch etwas enger sein – vielleicht trenne ich hier noch einmal ab. Oder ich lasse ihn so und komme damit gut durch die verfressene Weihnachtszeit.

Bei der nächsten Anprobe fand ich den Rock noch etwas zu lang und habe den Stoff unten um 4,5 cm gekürzt und dann den Saum um 3 cm umgeschlagen und mit dem geteilten Zickzackstich angenäht. Schließlich habe ich mir noch einen kleinen rückwärtigen Schlitz eingearbeitet und dafür wie empfohlen mit einem Beleg gearbeitet. Das hat prima geklappt.

Tragegefühl


Der Rock sitzt nicht 100% optimal, was sicherlich auch etwas an meiner komischen Figur liegt. Aber mit einer Bluse drüber trage ich ihn trotzdem recht gern. Er passt perfekt zum einen typischen Bürooutfits mit Bluse und hohen Schuhen. Ich hatte ein bisschen bedenken, dass der Stoff an der Strumpfhose hochkrabbeln würde, aber das ist absolut nicht der Fall. Der Stoff bleibt, wo er bleiben soll, er verdreht sich nicht einmal. Außerdem ist er wirklich bequem und durch die Stoffdicke jetzt für den Herbst auch noch warm genug.

Hüfte anpassen


Schnitt: Frau Sinnlich von Jojolino 

Stoff: Romanit Jersey von HDS in AF black für 14,00 Euro/Meter, gekauft bei den Rotzschnuten,  Stoffverbrauch: 90 cm.

Anpassungen:
  • Taschen weglassen
  • Rundungen an den Hüften begradigen
  • Saum um 4,5 cm kürzen
  • Bund eher 0,8 statt 0,9 (abhängig von Dehnbarkeit des Stoffes)

Fazit:  
Ob ich ihn noch einmal nähen würde? Vielleicht, mit dem passenden Stoff. Aber ich glaube, ich würde doch eher erst einmal ein paar andere Schnittmuster für Bleistiftröcke probieren, um herauszufinden, ob die Passformprobleme an mir liegen oder durch andere Schnittmuster vielleicht besser gelöst werden können.

Mit diesem Rock springe ich wieder rüber zum MeMadeMittwoch, bei dem es heute um Alltagskleidung geht. Dazu passt der Rock perfekt finde ich.
Außerdem möchte ich gern noch bei 12 Colors of Handmade Fashion verlinken. Grauer geht es ja kaum ;-)


Sonntag, 29. Oktober 2017

The Wardrobe Architect - Teil 1

The Wardrobe Architect


Ich nähe jetzt etwa ein Jahr und hatte eigentlich vorher schon einen riesig vollen Kleiderschrank. Und dann gibt es Tausende wunderschöne Stoffe und vermutlich noch mehr interessante und spannende Schnittmuster.

Und die Nähcommunity ist auch ein bisschen speziell, da werden viele Dinge genäht, die es bisher in meinem Kleiderschrank so noch gar nicht gegeben hat. Ein Lieblingsstück aller Näherinnen ist zum Beispiel ein Hoodie - ich gestehe, ich glaube, ich habe vorher nicht mal den Begriff genutzt. Inzwischen habe ich sogar zwei solcher Kapuzenpullover genäht, einer ist mehr so ein Kuschelpulli für die Couch, der andere (Nelly) ist recht hübsch geworden und den trage ich sogar sehr gern auch außerhalb der heimischen vier Wände.

Andere Schnittmuster sehen im Netz präsentiert von anderen Näherinnen getragen wirklich toll aus. Manchmal sind die sie einfach nur vorteilhaft präsentiert, die Passform ist aber eher so ... Grütze (und nein, ich nenne jetzt keine Namen!). Andere sind toll gemacht, aber stehen mir und meinem Körper einfach nicht.

Auch bei den Stoffen geht es so manches Mal mit einem durch und man kauft Stoffe, an denen man völlig vorbei gegangen wäre, wenn man Kleidungsstücke aus diesen Stoffen im Laden gesehen hätte. So liegt auch bei mir der "little bird told me"-Stoff. In rosa. Mit Vögelchen. Was hab ich mir denn dabei bitte gedacht? Vermutlich gar nichts. Das war eine der ersten limitierten Eigenproduktionen, die mir in meiner Nähkarriere begegnet sind. Und da sind wohl ein paar Synapsen durchgebrannt.
Und dann war da auch noch dieser Seeungeheuer-Jeansjersey von Lillestoff. Den fand ich im Laden sehr cool, aber was ich mir daraus nähen soll, ist mir völlig unklar.



Das alles führt dazu, dass mein Kleiderschrank noch voller wird und eben auch einige Stücke dazu kommen, die nicht wirklich zum Rest passen. Das nervt mich ein bisschen, davon möchte ich gern weg. Diese Gedanken wurden intensiviert durch den Podcast "Love to sew" und inbesondere die Episode 4 "Modern Sewing with Katie Marcus". Darin wurde die Aktion "The Wardrobe Architect" von Colette erwähnt. In 2014 hat Colette hier über mehrere Posts hinweg und angetrieben durch die selben Gedanken ihren Kleiderschrank und ihre Nähpläne aufgeräumt. Das würde ich nun in loser Folge auch tun. Jedenfalls fange ich einfach mal an, ob das auf Dauer das Richtige für mich ist, werden wir sehen.


Was wird also hoffentlich demnächst passieren?

  • ich räume erst einmal meinen Kleiderschrank auf. Dazu nutze ich die KonMari-Methode nach der japanischen Aufräumenthusiastin Marie Kondo. Mir gefällt der Grundsatz: "Ich behalte nur noch, was mich glücklich macht" im Gegensatz zu ich miste aus und sortiere aus, was weg kann. Also radikal alles raus und den Schränken und zurück darf nur noch, was ich wirklich mag.
  • und dann will ich herausfinden, was mir wirklich steht. Welche Farben, welche Schnitte, welche Stoffe... Wie gut mir das gelingt, weiß ich noch nicht, aber irgendwo muss man ja mal anfangen!
  • und schließlich möchte ich gern meinen Nähplan daran anpassen.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich dabei ein wenig begleitet, durch's Lesen, durch Kommentare und natürlich auch gern durch eigene Artikel auf Euren Blogs, Facebookseiten oder Instagram.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Sonntagstalk am 22. Oktober 2017

Hi Ihr Lieben, ich habe eine Weile keinen Sonntagspost veröffentlicht. Ihr kennt das vermutlich, die Wochen nach dem Urlaub sind im Job gern besonders stressig, ich war viel unterwegs und nähtechnisch ist nicht so richtig viel passiert, als das ich jede Woche hätte berichten können. Aber nun hat sich ein bisschen was angesammelt und ich will ja zumindest mal Laut geben. Nicht, dass Ihr denkt, ich wäre schon wieder im Urlaub!

Burda Style


Genäht

Ok, also was hab ich denn nun genäht?
Wenn Ihr mir auf Instagram folgt, habt Ihr vielleicht mein Utensilo gesehen, dass ich mir für meinen Nachttisch genäht habe und in dem meine ganzen Cremes verschwunden sind. Zugegeben, das sind nicht wenige, was aber vor allem auch dran liegt, dass ich noch Urlaubsgrößen aufbrauche. Aber es sah inzwischen so chaotisch aus, dass ich was dagegen tun musste.
Das Schnittmuster für das Utensilo stammt von Pattydoo und ist schnell genäht - wenn man nicht gerade so wie ich die Wendeöffnung vergisst und daher die Naht mit der man Innen- und Außenteil zusammen bringt sage und schreibe 3 (drei!) Mal wieder auftrennt...

Utensilo von Pattydoo


Außerdem beteilige ich mich gerade an einem Probenähen für einen Schal. Ich fürchte, da darf ich Euch noch nichts zeigen, aber ich glaube, es wird hübsch - also "stay tuned!".

Und dann habe ich gestern mit dem Rock "Frau Sinnlich" von Jojolino begonnen, der hoffentlich heute fertig wird.

Und was steht als nächstes auf dem Programm?
Ich hatte ja im Sommer schon angekündigt, mich ab Herbst endlich auf das Nähen aus Zeitschriften, vornehmlich aus der Burda, zu konzentrieren. Nun geht es endlich los.
In der aktuellen Burda ist ein tolles Wasserfallshirt mit Knoten am Ausschnitt enthalten, das will ich unbedingt nähen. Als Stoff habe ich sehr dünnen gepunkteten Jersey in braun ausgewählt.
Als nächstes steht dann endlich das Titelkleid aus der August-Ausgabe auf dem Programm. Ich gestehe, da habe ich ordentlich Respekt vor, das ist ja schließlich Level 3!
Und danach schauen wir mal, vielleicht ein Cardigan für den Winter? Die Mary aus grauem Seidenjersey steht noch aus oder die Strickjacke Minna von Fadenkäfer aus einem schönen weinrotem Strick.

Gekauft

Stoffkauftechnisch war ich äußerst brav, im Oktober habe ich noch nichts gekauft - es steht wirklich erst einmal Nähen und Stoffabbau auf dem Programm!

Aber Nähzeitschriften sind schon wieder in paar eingezogen. An denen komme ich einfach nicht vorbei. Und es gibt eigentlich nichts schöneres als Sonntags gemütlich mit einem Kaffee in den neuesten Zeitschriften stöbern, Pläne zu machen und auf anderen Nähblogs zu stöbern.

Uuuuund, ich habe mir endlich Labels für meine genähten Schmuckstücke bestellt. Gleich verschiedene Sorten, damit ich alle mal ausprobieren kann. Die kamen diese Woche an und wurden schon ganz viel gestreichelt. Wenn ich sie durchgetestet haben, wird einen Blogpost geben, wo ich mehr erzähle, wo ich sie her hab, wie teuer sie waren und natürlich wie sie sich verarbeiten lassen.

Labels von Dortex


Entdeckt

Pattydoo hat eine Softshelljacke veröffentlich, die mich ja auch sehr reizt. Aber ich fürchte, für den Herbst bin ich etwas spät dran, ich werde eher bald einen Wintermantel brauchen. Also wohl eher etwas für das Frühjahr. Hat den Vorteil, dass ich mir jetzt nicht auch noch drei Meter Softshell kaufen muss.

Bei Arte gibt es derzeit eine tolle Serie über die Stoffherstellung in anderen Ländern. Ich habe fast alle Folgen während des Nähens gesehen und kann sie nur empfehlen. Sie sind alle etwas anders, besonders gut hat mir der Bericht Laos gefallen, aber auch die Sticker in Indien fand ich sehr beeindruckend!

Hoodies gibt es wie Sand am Meer, ich habe auch schon zwei genäht und vor allem meine Nelly gefällt mir richtig gut. Jetzt gibt es von DREI EMS eine etwas ausgefallenere Variante mit 3 Knöpfen am Kragen. Die könnte ich mir noch mal vorstellen zu nähen.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

College Sweater mit V Ausschnitt

Zu Weihnachten letztes Jahr habe ich das Buch „Jersey nähen“ bekommen, allerdings bisher noch nicht so viel draus genäht. Lediglich den Poncho hatte ich mir ziemlich schnell genäht. Und den trage ich auch sehr gern und häufig.

Letztens habe ich mal wieder zu dem Buch gegriffen und nach etwas Herbstlichem gesucht. Gefallen hat mir der College-Sweater, der im Buch aus dunkelblauem Jersey mit weißen Bündchen genäht wurde.

College Sweater mit V Ausschnitt


Stoffauswahl

Ich habe für den Sweater zu meinem Schwalbenjersey Kenny von Swafing in Schlammgrün gegriffen. Den habe ich schon seit dem Stoffmarkt im Herbst hier liegen und lange nach einem passenden Schnitt dafür gesucht. Vor einer Weile schon fand ich dann irgendwo ein Foto, wo jemand ähnlichen Stoff mit gelben Bündchen kombiniert hat. Das fand ich super und so habe ich vom Stoffmarkt im September einen leuchtend gelben Coupon Jersey mitgenommen. Beide Stoffe passen perfekt zu einander und tragen sich wirklich super. Der Swafing Stoff ist ja etwas fester, richtig tolle Qualität aber trotzdem schön kuschelig. Der gelbe Jersey ist recht dünn, aber als Bündchen doppelt gelegt gut verwendbar und ebenfalls sehr weich und glatt. Beide Stoffe ließen sich super verarbeiten!

College Sweater mit V Ausschnitt


Das Nähen

Beim Nähen war vor allem der V-Ausschnitt eine neue Herausforderung für mich. Das habe ich erst einmal versucht und irgendwie wurde da der Ausschnitt eher rund und nicht mit schöner Spitze. Im Buch fand ich aber eine tolle Anleitung, in der genau beschrieben wurde, wie es geht.

Letztendlich schneidet man auf beiden Seiten des Jerseystreifens am Ende jeweils ein Dreieck heraus und näht dort den Streifen rechts auf rechts zusammen. Die Spitze schneidet man dann ein und kann dann den Jersey längst falten und sieht bereits die Spitze. Diese Spitze legt man jetzt wieder Rechts auf Rechts so auf die Spitze an eine Seite des Ausschnitts, dass die Mittelnaht des Streifens exakt nahtzugabenbreit von der Ausschnittspitze entfernt ist. Dann näht man erst eine Seite etwa 4-5 cm mit einem Geradstich fest. Nun schneidet man wieder die Spitze bis zu Beginn der ersten Naht ein und näht die andere Seite an, wieder nur so 4-5 cm. Jetzt sollte die Naht perfekt auf der Spitze liegen. Ich musste mehrfach stecken, bis mich mit der Lage zufrieden war und mit dem Nähen beginnen konnte. Das hat sich aber gelohnt und sieht wirklich perfekt aus. Dann erst habe ich das restliche Bündchen mit dem Federstich angenäht.

Schulternaht, Ärmel und die übrigen Bündchen habe ich ebenfalls mit dem Federstich genäht, die Seitennähte mit dem Sägezahnstich. Das mag ich an der Seite ganz gern, so kann man die Nähte schön auseinander bügeln, bevor man das Bündchen annäht.

V Ausschnitt nähen


Passform


Genäht habe ich in Größe 46, aber ich glaube, es hätte gern auch die 44 sein können, der Sweater ist an der Schulter etwas breit. Und auch die Ärmel habe ich ordentlich gekürzt. Außerdem habe ich den Bund noch einmal abgemacht und von 10 cm Bundbreite auf 6 cm gekürzt, genauso wie die Ärmelbündchen. Ich bin ja nur so ein Sitzriese, da sehen diese extrem breiten Bündchen einfach nicht gut aus. Die Länge des Sweaters hatte ich zusätzlich um 6 cm gekürzt, die Ärmel um 12 cm.

College Sweater mit V Ausschnitt



Schnitt: College Sweater aus dem Buch Jersey nähen

Stoffe: Jersey Kenny von Swafing in Schlammgrün und gelber Jersey vom holländischen Stoffmarkt

Schnittanpassungen: Nächstes Mal würde ich gern eine Größe kleiner nähen. Dann muss ich die Länge am Saum und der Ärmel noch einmal neu prüfen. Die auf 6 cm gekürzten Bündchen gefallen mir gut.

Fazit: Der Sweater trägt sich wirklich toll. Er ist genau richtig bei jetzt bei sonnigem Herbstwetter. Besonders stolz bin ich auf die V-Ausschnitt. Der ist mir super gelungen und nun weiß ich auch, wie so etwas funktioniert. Mein Kleiderschrank könnte durchaus noch ein oder zwei mehr Exemplare davon gebrauchen. 

Und jetzt noch ganz schnell ab zum MeMadeMittwoch damit!

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Sommertop

Na, seid Ihr schon erfroren bei den aktuellen Temperaturen? Habt Ihr noch einmal Lust auf Sommer, dann kommt mit mir an den Strand. Aber Achtung, die Wellen sind heimtückisch!

Ein Wunschteilchen für meine Urlaubsgardrobe war ein ärmelloses Top, das bei den zu erwartenden Temperaturen in Sri Lanka perfekt an den Strand passen würde. Ein Schnittmuster hatte ich schon vor einer Weile in einer "Simply Nähen" entdeckt.


Der Schnitt:


Das Top sollte eigentlich aus Jersey genäht werden und unten mit einem Gummibund versehen werden. Der Ausschnitt sollte aus einem flach liegenden Baumwollstoff als Ring geschlossen werden. Gummibund, wenn die Hüfte eh schon der breiteste Teil am Körper ist, ist jetzt nicht sooo prickelnd. Also wollte ich unten nur säumen.

Farblich zu zu meiner kurzen Hose passend, hatte ich noch einen schönen Jersey mit bunten Ranken drauf. Als Ausschnitt hatte ich mich statt eines Kragens aus Webware für einen schwarzen Jersey entschieden, mit dem ich auch die Armausschnitte einfassen wollte.

Der Stoff am Ausschnitt wurde jeweils gekräuselt und den Saum unten habe ich mit der Zwillingsnadel genäht.


Was alles schief ging


Was soll ich sagen, eine Meisterleistung wurde dieses Top nicht gerade:

  • der Schnitt ist viel viel viel zu weit für mich, ich habe bestimmt 10 cm auf beiden Seiten weggenommen.
  • die Armausschnitte sind viel zu tief, so dass man viel mehr zu sehen bekommt, als mir lieb ist. Ich musste sie also auch ordentlich verkleinern.
  • die Armausschnitte ließen sich mit dem recht dicken Jersey nicht wirklich schön einfassen, ein hübsches Schrägband aus Webware wäre hier viel eleganter gewesen.
  • der rückwärtige Halsausschnitt ist beim Absteppen etwas ausgeleiert und war vermutlich einfach auch etwas zu lang, da eben Jersey und nicht Webware.
  • Das Annähen des Halsausschnitts hat mir etwas Kopfschmerzen bereitet, weil in den Erläuterungen nicht ganz klar wurde, wie man das so löst, dass man keine Nähte außen sieht. Zum Glück erinnerte ich mich an den Schnitt Lady Topas, der so ähnlich aussieht und deutlich besser Erklärungen liefert. Damit klappte es dann ganz gut.


Nun ja, für den Urlaub und einen Tag am Strand war es trotzdem schön und wir hatten beim Shooting am Strand von Tangalle viel Spaß. Die Wellen dort im Indischen Ozean haben eine enorme Kraft, kein vorgelagertes Riff bremst sie ab. So steht man 5 Meter vom Wasser entfernt im Sand, ab zu werden mal die Füße nass ... und plötzlich kommt eine große Welle und man steht bis zur Hüfte im Wasser und die Hosen sind nass.


Fazit:


Schnitt: Top aus der Simply nähen 4/2017

Stoff: Jersey (gekauft bei stoffversand4u für 17,20 Euro/m)

Fazit: noch einmal würde ich diesen Schnitt eher nicht nähen. Statt dessen würde ich zur Lady Topas greifen und hoffen, dass der Schnitt besser sitzt.

Mit diesem Beitrag bin ich erstmals seit der Sommerpause wieder beim MeMadeMittwoch dabei. Diese Woche geht es um die Details in unseren selbstgenähten Kleidungsstücken. Ich gestehe, bei diesem Top haben mit die Details eher zur Verzweiflung gebracht. Aber ich glaube, ich habe zumindest wieder einmal dazu gelernt, z.B., dass man bei der Streifenversäuberung sehr auf die Stoffart achten sollte, und auch wie man so einen hübschen "Kragen" näht.